Chronik

Die Geschichte von Schleberoda

Der Ort Schleberoda gehört zu den Siedlungen auf der Querfurter Platte. Im 10. Jahrhundert gab es dort einen großen geschlossenen Hochwald, der sich bis an die Ufer der Saale bei Goseck erstreckte und dessen Reste sich noch heute in der Alten und Neuen Göhle bei Freyburg/Unstrut erhalten haben. Im 12. Jahrhundert begann in diesem großen Forst eine umfangsreiche Rodungstätigkeit. Weltliche und geistliche Herren versuchten auf diese Weise die landwirtschaftliche Nutzfläche entsprechend zu erweitern. Der gewonnene Boden wurde in der Regel landlosen Bauern übergeben, die dafür Abgaben und Frondienste zu leisten hatten.
So entstanden eine Reihe von Orten, in deren Namen sich bis zur Gegenwart die Silben „rode“ oder „roda“ erhalten haben, z.B. Ebersroda, Baumersroda, Branderoda, Albersroda, Schnellroda.
Zu diesen Orten, die im 13./14. Jahrhunderts entstanden sind, gehört auch das Dorf Schleberoda. Im Jahre 1308 wird der Ort erstmals erwähnt. Die Schreibweise des Dorfes lautete damals „Slavenrode“. Der Name erinnert entweder daran, dass es sich um eine Rodung durch Slaven handelt oder aber um die Rodung durch einen Sorben mit Namen „Slavomir“, der mit seiner Familie diese Siedlung eröffnete. Zu den Besitzverhältnissen ist bei Wikipedia folgendes zu erfahren:

„Die als Sackgassenort gegründete Rodungssiedlung geriet im ausgehenden Mittelalter in direkte Abhängigkeit des Rittergutes Kirchscheidungen. Seit 1525 besaß die Familie von Rockhausen den Ort. 1550 mussten Levin und Mattes von Rockhausen die Gerichtsbarkeit auf der Feldflur Schleberoda an das Amt Freyburg abgeben und behielten diese noch im Dorf (bis 1748). Durch Verkauf ging der Ort an die Adelsfamilie von der Schulenburg auf Burgscheidungen und Kirchscheidungen. Die Ortsgeschichte blieb mit den von der Schulenburg, bis zur Enteignung der Besitzfamilie 1945, eng verbunden.“

Schleberoda gehört wie in dem Artikel erwähnt zum Typ der Rundlinge. 17 Gehöfte postieren sich heute um den Feuerlöschteich. Dazu kommen die Kirche und das alte Forsthaus, die etwas abseits vom Teich liegen. Das Bild wird abgerundet durch das Backhaus und das Gemeindehaus, dass auf dem Fundament des alten Wasserspeichers errichtet wurde.
Zahlreiche sichtbare Jahreszahlen (Backhaus – 1789, Kirche – 1705 und das Wohnhaus Nr. 12 – 1605) deuten darauf hin, dass eine große Erneuerung im 17./18. Jahrhundert durchgeführt wurde. Typisch ist die Ausrichtung der Hausgiebel zum Teich.
Später kamen Erweiterungen entlang der alten Dorfstraße hinzu.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde auf Grund der sprunghaft gestiegenen Einwohnerzahl (von ca. 200 auf 350) die Siedlung gegründet. Hier entstanden bis 1991 weitere Einfamilienhäuser.

Weiter Informationen können in der Dorfchronik nachgelesen werden.